Viele Eltern beobachten mit Sorge, dass immer mehr kunststoffgewandete Elektronik Einzug in unsere Kinderzimmer hält. Die Bedenken sind nicht ganz unberechtigt, denn wo früher Motorik und Fantasie noch von Schaukelpferd und Cowboyranch angeregt wurden, tummeln sich jetzt Gameboys und virtuelle Haustiere.
Die für „moderne“ Kinderspielzeuge verwendeten Materialien sind häufig mit Giftstoffen belastet. Verarbeitungsqualität und kreativer Spielwert lassen zudem oft zu wünschen übrig. Was liegt da näher, als sich an gute alte Spieltraditionen zu erinnern und aus natürlichen Rohstoffen selbst Kinderspielzeug herzustellen? Ob selbst genähter Teddy oder Holzspielzeug aus der eigenen Hobbywerkstatt – mit etwas handwerklichem Geschick können Spielzeuge wiederbelebt werden, die es teilweise fast schon nicht mehr gibt. Denn wer kennt ihn noch, den Drachen, den man zur Herbstzeit selbst aus Papier und Holzleisten bastelt? Oder den bunt lackierten Hampelmann, der fröhlich Arme und Beine in die Luft schwingt?
Mit ein wenig handwerklichem Können kann man solche Dinge selbst herstellen. Je nach persönlichem Talent kann man sich an größere oder filigranere Projekte wagen.
Wippe und Schaukel für die Kleinsten basieren auf einfachen mechanischen Prinzipien und lassen sich auch ohne großes handwerkliches Geschick selbst entwerfen und bauen. Auch sind sie den meisten Kindern bekannt und vertraut. Anders sieht es da schon mit den seinerzeit sehr beliebten „Stelzen“ aus. Kaum ein Kind kennt dieses unscheinbare Spielgerät, dessen Anwendung jedoch eine gehörige Portion Übung erfordert, heute noch.
Ein absoluter Klassiker unter den selbstgebauten Holzspielzeugen ist die Ritterburg. Die einzelnen Teile der Burg lassen sich mit Schablonen auf das Holz zeichnen. Nach dem Aussägen und Entgraten werden die Einzelelemente mit Scharnieren verbunden. An Werkzeug benötigt man lediglich eine Säge, einen Hammer, einen Schraubendreher und etwas Sandpapier.
Wer möchte, kann echte Fenster hineinsägen und kleine, kettengezogene Hängebrücken einarbeiten. Der Fantasie des Baumeisters sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wer sich an noch mehr Einzelheiten und filigrane Kleinarbeit heranwagt, der kann sich an einer selbstgebauten Puppenstube versuchen. Das ein- oder zwei etagige Grundgerüst ist noch relativ schnell gebaut. Die liebevolle Feinarbeit beginnt hier bei der Innenausstattung. Maßstabsgetreue Stühlchen, Tischchen und Schränkchen – hier darf in Details geschwelgt werden. An Werkzeug benötigt man grundsätzlich das gleiche wie bei der Ritterburg. Eine liebevolle farbliche Gestaltung und abschließendes Lackieren machen jedes selbstgebaute Kinderspielzeug zu einem absoluten Unikat, das nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt.
Tags: Kinder, Kinderspielzeuge, Spielzeug